Ein riesiger Spenden-Zirkel
86.853,95 Euro Spendengelder in über 30 Jahren. Was für eine Bilanz! Der Bürgerverein „Kempener Feld“ spendet seit 1990 für die „AktionTeddybär“ und gehört damit zu den treuesten Freunden des Vereins, der 1989 auf Initiative des Krefelder Stadtspiegels gegründet wurde, um chronisch kranken Kindern und deren Familien zu helfen.
Für die Öffentlichkeit sind es meist verborgene Schicksale: der Siebenjährige mit Mukoviszidose oder die Zwölfjährige mit Nieren-Insuffizienz. Die „Aktion Teddybär“ hat es durch Aufklärungsarbeit und den Einsatz des damaligen Leiters der Kinderklinik, Prof. Dr. Hermann Schulte-Wissermann, geschafft, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Denn Kinder mit chronischen Erkrankungen und deren Familien leiden doppelt: Zum einen ist durch die Krankheit nur ein eingeschränktes Leben möglich, zum anderen drückt das psychische Leid auf die Seele aller Betroffenen.
Die „Aktion Teddybär“ war schnell in aller Munde, „weil sie durch Spenden beispielsweise den Kauf notwendiger und teurer Spezialgeräte für die verschiedenen Krankheitsbilder ermöglichen konnte“, so die Ehrenvorsitzende Sigrid Völpel, die als Leiterin der internistisch-onkologischen Kinderstation der damaligen Städtischen Klinik Krefeld hautnah miterlebt hat, wo finanzielle Hilfe erforderlich war. Spendengelder wurden aber auch immer eingesetzt, um den jungen Patienten Abwechslung im Krankenhausalltag zu bescheren. Das konnten neue Spiele für die Spielabteilung sein, Puppentheater-Vorstellungen, Musiknachmittage oder Besuche der Klinik-Clowns.
„Unsere erste Spende waren 400 D-Mark“
Kurz nach Gründung der „Aktion Teddybär“ verkauften die Mitglieder des Bürgervereins Kempener Feld in der Vorweihnachtszeit auf dem Sparkassenvorplatz an der Kempener Allee Glühwein, Berliner und Grillwürstchen für den guten Zweck. „Unsere erste Spende waren 400 D-Mark“, erinnert sich Ute Schrick. Bald schon wurde bei allen erdenklichen Festen im Nordbezirk gesammelt: Nicht nur beim jährlichen „Kleinen Weihnachtsmarkt des Teddybären“, sondern auch bei Oktober- und Schützenfesten, bei Garten- und Kinderfesten, auf dem Hülser Bottermaat und bei „Inrath feiert“. Im Laufe der Zeit schlossen sich weitere Spendenwillige an, wie die Turnerschaft St. Tönis, Ärzte und Angestellte der Pathologischen Abteilung des Helios Klinikums, der dortigen Dermatologischen Klinik oder die Schützenbruderschaft Inrath. Aber auch Spenden aus Willich, Mönchengladbach, Brüggen und Moers kamen zusammen.
Der Reinerlös für die „Aktion Teddybär“ speiste sich bald auch aus dem Verkauf von Marmeladen, Eierlikör und Kräuterölen, über 150 selbstgebundenen Adventkränzen, Dekoartikeln und Holzarbeiten, Fußball-Fangläsern und Mund-Nasenschutz-Masken. Jedes Jahr wurde einmal überwiesen. Zuletzt waren es 4.200 Euro. „Die Spendenbereitschaft war trotz Corona ungebrochen; das freut uns riesig“, sagt Ute Schrick. Und Beate Göbels ergänzt: „Es ist uns ein Herzensanliegen, uns für die Schwächsten und Hilfsbedürftigen in unserer Gesellschaft einzusetzen. Deshalb unterstützen wir Einrichtungen der Aktion Teddybär wie die ,Villa Sonnenschein‘, in dem Eltern ein Zuhause auf Zeit finden, während ihre Kinder im Helios-Klinikum behandelt werden. Wir werden auf jeden Fall weitermachen, weil wir wissen, dass unsere Spenden zu hundert Prozent dort ankommen, wo sie gebraucht werden.